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Evaluation des Modellprojekts „Jugendhilfe vor Ort in pädiatrischen Praxen“

Schnelle Fakten

Über das Projekt

In der Bevölkerung bestehen teilweise unklare Vorstellungen über die Hilfemöglichkeit und die Arbeitsweise der Jugendhilfe. So existiert bei einigen Eltern die Befürchtung, dass das Jugendamt ihnen die Erziehungsfähigkeit abspricht und das Sorgerecht entzieht. Viele Familien finden daher erst dann den Zugang zu Angeboten der Jugendhilfe, wenn die Krise unübersehbar ist. Anders verhält es sich in der Gesundheitshilfe. Kinderärzte*innen werden in Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen oder aktueller Erkrankungen regelmäßig eigenmotiviert aufgesucht und genießen einen Vertrauensvorschuss. Sie erfahren in ihren Sprechstunden viel über die Belastungen der Familie und nehmen Entwicklungsrisiken von Kindern schon früh wahr. Durch eine erfolgreiche Kooperation zwischen ihnen und der Jugendhilfe könnten den betroffenen Familien schon frühzeitig passgenaue Hilfen angeboten werden. Die bisherige Praxis zeigt allerdings, dass es viele Hindernisse in dieser interdisziplinären Zusammenarbeit gibt, die in den unterschiedlichen Logiken der Systeme von Jugendhilfe und Gesundheitshilfe liegen.

Projektkonzept

Das Projekt „Jugendhilfe vor Ort in pädiatrischen Praxen in Dortmund“ zielt darauf ab, 1. Kinder und deren Familien in belastenden Lebenslagen frühzeitig und niedrigschwellig mit Hilfsangeboten zu erreichen sowie 2. Hemmnisse in der Kooperation zwischen Gesundheitshilfe und Jugendhilfe zu erfassen und abzubauen. Diese Ziele sollen erreicht werden durch eine bessere Verzahnung von Kinderärzten*innen und der Jugendhilfe des jeweiligen Stadtbezirks mittels eines psychosozialen Beratungsangebots, das in pädiatrischen Praxen - vor Ort - installiert wird. Die Evaluation soll prüfen, inwieweit diese Ziele erreicht worden sind.

Das Konzept sieht vor, dass zwei pädagogische Fachkräfte des Kinderschutz-Zentrums wöchentliche Sprechstunden für Familien in sieben Dortmunder pädiatrischen Praxen anbieten und bei Bedarf auch Hausbesuche durchführen. Weiterhin fungieren die pädagogischen Fachkräfte als Lotsen zu Einrichtungen der Jugendhilfedienste sowie der freien Träger in den Stadtbezirken. Die psychosoziale Beratung der Familien geschieht in enger Absprache mit den beteiligten Ärzten*innen und deren Mitarbeiter*innen.

Methodischer Ansatz

Prozessbegleitende Auswertungs- und Reflexionsgespräche
Standardisierte Elternrückmeldungen
Experteninterviews (Kinderärzte*innen, Mitarbeiter*innen von Jugendhilfediensten)
Dokumentation der Beratungstermine, -inhalte
Abschließende Auswertung der Untersuchung


 

Fördergeber

Europäischer Sozialfonds (ESF) 

Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales in Nordrhein-Westfalen (MAIS NRW) 

Kooperations-/Projektpartner

  • Sieben Kinder- und Jugendarzt-Praxen in vier Dortmunder Bezirken
  • Die Jugendhilfedienste der involvierten Stadtteile
  • Das Gesundheitsamt der Stadt Dortmund
  • Die städtischen Beratungsstellen und Beratungsstellen freier Träger

Kontakt & Team

Ansprechperson und Leitung

Prof. Dr. Silvia Denner

Team

Studentische Mitarbeiter*innen:

Nina Leicht
Sina Levenig
Sebastian Weste

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