Nach den tödlichen Schüssen der Polizei auf den 16-jährigen Mouhamed D. in der Dortmunder Nordstadt bringt der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Dierk Borstel einen Vorschlag in die Diskussion um Aufklärung ein: „Wer Vertrauen zurückgewinnen will, sollte zusätzlich zum Regelverfahren zwischen den Polizeistellen eine unabhängige Kommission bilden und den Fall mit externer Expertise aufarbeiten lassen.“
Einer solchen Kommission sollten „renommierte Personen wie die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger“ angehören, regt Dierk Borstel an. „Zusammen mit unabhängigen Forschenden und pensionierten, nicht involvierten und erfahrenen Polizeikräften könnten sie den Vorgang begutachten und die Öffentlichkeit informieren.“ Das sei so nicht vorgesehen und sicherlich gebe es juristische Hürden, räumt der Wissenschaftler ein, der an der Fachhochschule Dortmund forscht und lehrt. „Ich würde es trotzdem im Sinne der Stärkung des Rechtsstaates begrüßen, außerdem könnte es dem sozialen Frieden dienlich sein.“
Bundesweite Beachtung
Der Tod von Mouhamed D. am 8. August 2022 hat eine Debatte über Rassismus in der Polizei ausgelöst und sorgt weiterhin bundesweit für Aufsehen. Bei dem Einsatz hatte ein Polizist den Jugendlichen aus dem westafrikanischen Senegal mit einer Maschinenpistole getötet. Die Ermittlungen zu den Umständen dauern an.