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Is Palestine a feminist issue? Zur Verschränkung von (Queer)Feminismus und Antisemitismus

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Vor dem Hintergrund des Angriffs der Hamas am 07.10.23 auf Israel und den darauffolgenden Krieg in Gaza thematisiert der Vortrag von Cordula Trunk (Universität Innsbruck) zunehmenden Antisemitismus und Rassismus in linken und feministischen Kreisen.

Obwohl der Einsatz von systematischer sexualisierter Gewalt erklärter Teil der Angriffsstrategie der Hamas war und hundertfache Vergewaltigungen und Femi(ni)zide zur Folge hatte, blieb die erwartete (feministische) Solidaritätswelle mit den betroffenen israelischen Frauen und Queers aus.

Selbst UN-Women, eine der größten internationalen feministischen Organisationen, brauchte über zwei Monate, um in einem Statement auf die geschlechtsspezifische Gewalt zu reagieren. Einige femnistische Gruppen stellen sogar in Frage, ob die Vergewaltigungen überhaupt stattgefunden hätten; Mehr noch, sie feiern die zutiefst queerfeindliche, antifeministische und antisemitische Hamas als dekoloniale Befreier:in. Doch nicht erst seit dem Massaker am 7.Oktober spaltet die Auseinandersetzung um Antisemitismus, Postkolonialismus und Israel die linke Bewegung. Die mangelnde Bereitschaft, sich mit dem eigenen Antisemitismus auseinanderzusetzen, hat auch in feministischen Kontexten eine lange Tradition.

Nach einer historischen Einordnung des 7. Oktobers wird die Rolle von Social Media beleuchtet, insbesondere das Streamen der sexualisierten Gewalt als moderne Variante der Zurschaustellung von Kriegstrophäen. Anschließend wird gefragt, woher die problematischen Allianzen zwischen Feminist:innen und Islamist:innen kommen und eine Antwort auf drei Ebenen formuliert: individuell, theoretisch und bewegungspolitisch.

Der These folgend, dass Teile des feministischen Mainstreams einem vulgären Postkolonialismus anhängen, werden sowohl Rassismus als auch Antisemitismus als Unterdrückungsideologie in ihren Funktionsweisen erläutert, voneinander abgegrenzt und auf ihre jeweiligen Leerstellen hin befragt. Im Anschluss wird anhand von theoretischen Konzepten wie „intersectionality of struggles“ (Angela Davis), „Homonationalismus/Pinkwashing“ (Jasbir Puar), und Aussagen von Judith Butler auf die Nähe von (mancher) queerfeministischer Theorie und Antisemitismus eingegangen. Abschließend werden bewegungspolitischen Entwicklungen in der feministischen und antifaschistischen Szene der letzten Jahre analysiert.

 

Zur Referentin

Cordula Trunk hat in Bayreuth, Barcelona und Leipzig Philosophie, Ökonomie und Kulturwissenschaften studiert. Momentan arbeitet sie an der Universität Innsbruck im Bereich der Kritischen Geschlechterforschung und promoviert dort zur Konfliktgeschichte des Subjektdiskurses in der feministischen Bewegung in Deutschland. Ihre Forschungsschwerpunkt sind Subjektivierungsweisen, Kritische Theorie und Antisemitismus in subkulturellen Bewegungen. Zuletzt hat sie mit ihrem Theorie Kollektiv MF3000 das Buch: „Ändern wir die Welt, sie braucht es!“ eine marxistisch-feministische Einführung veröffentlicht.

Anmeldung

Anmeldeschluss ist Mittwoch, der 15. Jan 2025Anmeldung hier (Öffnet in einem neuen Tab) 

Die Teilnahme ist nur mit Nennung des vollen Klarnamens möglich. Es gelten eine Teilnahmebegrenzung, ein Teilnahmekonsens und ein Einlassvorbehalt. Der Zugangslink wird allen Teilnehmer*innen am Tag der Veranstaltung per Mail übersandt. Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt.

Teilnahmekonsens

Wir erwarten einen respektvollen Umgang miteinander. Wir dulden keine menschenverachtenden Äußerungen oder Handlungen jeglicher Art. Gegebenenfalls schließen wir Personen von der Teilnahme aus. Foto-, Film- oder Tonaufnahmen durch Teilnehmende sind nicht erlaubt; ebenso wenig das Streamen der Veranstaltung.
Wir behalten uns vor, Film- und Tonaufnahmen zu machen, um im Bedarfsfall den Ablauf der Veranstaltung und Störungen zu dokumentieren. 

Veranstalter

Veranstaltungsort

Online

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