Prof. Dr. Klaus Kaiser hat den Daten-Durchblick

Prof. Dr. Klaus Kaiser: Da musste ich direkt an „Per Anhalter durch die Galaxis“ denken – ist zwar eher als Buch bekannt, doch es gibt einen Film und eine Fernsehserie: In einem Teil der Geschichte geht es um einen Computer, der gebaut wurde, um die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest zu finden. Nach einer langen Rechenzeit gibt er 42 als Antwort – vollkommen überraschend.

Ich finde es immer wieder faszinierend, welche Informationen in Daten stecken, sodass nach einer langen Trainingszeit ein Machine Learning Modell etwas vollkommen Überraschendes gelernt hat, welches vorher nicht zu erwarten war. Dies kann dann der Beginn einer komplett neuen Untersuchung oder neuen Experimenten sein.

Prof. Dr. Klaus Kaiser: Wenn ich mich festlegen müsste, wäre bei mir die Erkenntnis, inwiefern Grafikkarten die Entwicklung beziehungsweise das Training von Datenmodellen beschleunigen können und das erste Anwenden dieser Vorgehensweise, hoch im Kurs. So konnten Neuronale Netze deutlich schneller gelernt werden und somit wirklich angewendet werden. 

Prof. Dr. Klaus Kaiser: Es gibt viele große Fragen in der Menschheit oder Forschungsfragen in meinem Bereich, über die ich hin und wieder nachdenke. Doch aktuell wünsche ich mir auf jede Frage von meinem Sohn (2) eine passende und für ihn zufriedenstellende Antwort zu haben, sodass er sein eigenes Bild der Welt bauen kann. 

Prof. Dr. Klaus Kaiser: Neben der Entwicklung von neuen, immer besseren Data Science Methoden wird die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit von statistischen Modellen, die auf Daten basieren, von immer stärkerem Interesse sein. Gerade mit Blick auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung stellt sich die Frage, inwiefern können wir KI-Entscheidungen vertrauen und wie kommt die KI eigentlich auf diese Entscheidung. 

Prof. Dr. Klaus Kaiser: Klingt blöd, aber mein Handy – Damit ich immer ein Foto von meinen Kindern bekommen kann, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin und nicht bei Ihnen sein kann. 

Prof. Dr. Klaus Kaiser: Wenn ich an eine Lektüre denke, muss ich immer an ein bestimmtes Buch denken: „Stadt der Diebe“ von David Benioff. Es ist zwar schon lange her, dass ich das Buch das letzte Mal gelesen habe, grob gesprochen ist es eine kuriose Geschichte darüber, wie zwei Häftlinge in Stalingrad Eier für eine Hochzeitstorte finden müssen.

Bei einer Lektüre, die eher zu meinem Fachgebiet passt, muss ich an „How to lie with statistics“ von Darell Huff denken. Das Buch handelt davon, wie Fehler bei der Erstellung von Statistiken zu falschen Schlussfolgerungen führen können.