Architektur-Studierende der Fachhochschule Dortmund haben ein nachhaltiges Gebäude für den Fredenbaumpark entworfen. Der Pavillon soll zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 am Ufer des Parksees entstehen.
Nur natürliche Baumaterialien wie Lehm oder Holz sind für den Bau des Pavillons erlaubt, der unter anderem Bootsverleih und Kiosk beheimaten soll. Jede Metallschraube muss schon in der Planung einer Nachhaltigkeitsprüfung standhalten. Die 15 angehenden Architekt*innen der FH Dortmund haben diese Vorgaben nicht gebremst – im Gegenteil. „Die Ideen, die Sie entwickelt haben, sind unglaublich spannend”, lobt der Dortmunder Bürgermeister Norbert Schilff bei der Präsentation der studentischen Arbeiten zum Projekt „Parkhaus, Parkraum, Parkbaum“ im Baukunstarchiv NRW.
Ein Entwurf integriert den Pavillon so in den bestehenden Park, dass kein einziger Baum gefällt werden muss. Ein anderer verbindet Kiosk, Bootsverleih und Veranstaltungsräume über barrierefreie Stege, die sich zum See hin öffnen. Ein weiterer Entwurf ergänzt das Areal um einen Laubengang.
Enge Kooperation stärken praxisbezogene Lehre
Der Fredenbaumpark wurde länger etwas vernachlässigt“, räumt Bürgermeister Schilff mit Blick auf den alten Schuppen, der derzeit am See steht, ein. In der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen städtischem Grünflächenamt und FH Dortmund sieht er eine große Chance: „Die FH hat mit ihren Studierenden große Planungskapazitäten, Stadt und Grünflächenamt haben Flächen und Projekte.“ Für Prof. Dr. Tamara Appel, Prorektorin für Lehre und Studium, ist die Kooperation eine logische Konsequenz. „Als Fachhochschule stehen wir für praxisorientierte und anwendungsbezogene Lehre“, betont sie. Für die Studierenden sei es gut, einen Beitrag zum Zukunftsprojekt IGA 2027 leisten zu können.
Denn die Entwürfe der angehenden Architekt*innen sind mehr als nur Planspiele. Einer von ihnen soll Realität werden. „Wir sind auf der Suche nach einem guten Gebäude, das diesen Ort am See aufwertet“, erklärt Dipl.-Ing. Ulrich Finger, Leiter des Dortmunder Grünflächenamts. Die im Baukunstarchiv NRW ausgestellten Entwürfe seien dafür die Grundlage, ergänzt sein Stellvertreter Dipl.-Ing. Heiko Just. Die Studierenden sollen ihren Pavillon zudem möglichst selbst errichten.
„Wir wollen nicht nur schöne Pläne zeichnen. Wir wollen bauen!“, sagt Guido Kollert, Lehrender und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Architektur der FH Dortmund, der das Projekt zusammen mit seiner Kollegin Laura Wiederhold betreut. Die Konstruktion des Pavillons erlaube, dass wesentliche Teile der Baumaßnahmen unter Anleitung auch von handwerklichen Laien realisierbar sind. Welcher der Entwürfe umgesetzt werden soll, wird nun noch entschieden.