Wirkung(en) in der Eingliederungshilfe sichtbar machen. Eine multiperspektivische Betrachtung
Großer Andrang beim Wirkungsfachtag an der FH-Dortmund, der mit mehr als 150 Teilnehmer*innen voll ausgebucht war. Prof. Dr. Michael Boecker (FH-Dortmund) und Dr. Michael Weber (HPZ-Krefeld) zeigten sich mehr als zufrieden.
Vielen musste im Vorfeld bereits abgesagt werden. Auch die Beauftragte der Landesregierung NRW für Menschen mit Behinderungen nahm an der Podiumsdiskussion teil. Die Eröffnung erfolgte durch Prof. Dr. Helmut Hachul (Prorektor für Studium und Lehre).
Es ging um die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Positionen und Perspektiven der Wirksamkeitsmessung von Hilfen für Menschen mit Behinderungen. Hierzu hatten Prof. Dr. Michael Boecker und Dr. Michael Weber vom Heilpädagogischem Zentrum in Krefeld am 20.09.2018 an die Fachhochschule Dortmund eingeladen. Obwohl das Thema des Wirksamkeitsnachweises seit der Verabschiedung des Bundesteilhabegesetzes Anfang des Jahres 2017 prominent im Gesetzestext verankert wurde, sind die Folgen dieser Entscheidung im Feld der Eingliederungshilfe nicht absehbar. Neben der wissenschaftstheoretischen Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen der Messbarkeit sozialer Dienstleistungen, ging es auch um handfeste Diskurse rund um das neue Teilhabeverfahren für Menschen mit Behinderung in NRW. So war es nicht verwunderlich, dass neben Wissenschaftler*innen auch zahlreiche Akteur*innen der Wohlfahrtspflege NRW sowie Vertreter*innen der Landschaftsverbände und der Selbsthilfe ihre Teilnahme wahrgenommen haben. Die Inputs der Referent*innen im Plenum sowie bei der Podiumsdiskussion am Nachmittag, machten deutlich: Es geht um viel! Mit dem neuen Teilhabeverfahren für Menschen mit Behinderungen werden erstmals auch für den stationären Bereich der Behindertenhilfe, personenzentrierter Hilfebedarf und die Bewilligung individueller Leistungen direkt miteinander verknüpft. Hier zeigten sich auch deutlich die sehr unterschiedlichen Interessen der im sozialrechtlichen Leistungsdreieck miteinander verbundenen Akteur*innen.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war die Vorstellung der Ergebnisse eines Lehrforschungsprojekts von Studierenden des Masterstudiengangs Sozialmanagement der Hochschule Niederrhein unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Macsenaere. Hier wurden im Vorfeld 120 Nutzer*innen in Werkstätten für Menschen mit Behinderung zur persönlichen Zufriedenheit befragt. Darüber hinaus stellten die Studierenden ein geeignetes Messinstrument vor, die Zufriedenheit der Nutzer*innen in Werkstätten für behinderte Menschen abzubilden.
So waren sich die beiden Gastgeber zum Schluss einig, dass dies nur ein Anfang gewesen sein kann, den Diskurs der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in NRW weiterzuführen. Beim nächsten Mal allerdings in einem größeren Veranstaltungsraum.