Informationen
Hannah D. Nussmann hält in der Nordstadtgalerie einen Vortrag zum Thema "Psychische Folter – damals und heute". Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Seelenarbeit im Sozialismus (SiSaP) – Psychologie unter politischem Diktat und Justiz“.
Ziel des auf vier Jahre angelegten Projekts war es, die Rolle sowie die Instrumentalisierung(en) der Psychologie, Psychotherapie und Psychiatrie in der DDR wissenschaftlich zu untersuchen. Die Verwendung psychologischen Fachwissens im Dienst einer repressiven Politik wird dazu in verschiedenen Kontexten erhoben, analysiert und ausgewertet.
Dabei standen für die FH Dortmund folgende thematische Forschungsbereiche im Fokus:
- Psychologie in der Lehre an Hoch- und Fachschulen der DDR: Lehrinhalte und Bibliografien im Überblick mit Berücksichtigung ihrer russischen bzw. sowjetischen Provenienzen und Verknüpfungen zu Nachbardisziplinen wie Kriminalistik
- Psychologie in der DDR als fachliche Trias und Interessensfeld staatlicher Stellen
- Verwertungen psychologischer Ansätze und Konzepte durch das „Ministerium für Staatssicherheit“: die sogenannte ‚Operative Psychologie‘ und ihre psychodynamischen Folgen
Der Vortrag von Hannah D. Nussbaum ist Teil einer Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur „Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“, die vom 10. bis 30. Januar 2023 in der Nordstadtgalerie zu sehen ist. Sie bietet Einblicke in die Prozesse, die auch durch die Bevölkerung zu Protest und Opposition und schließlich zu Veränderung geführt haben.
Veranstalter
Veranstaltungsort
Nordstadtgalerie
Bornstraße 142, 44145 Dortmund