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Soziale Arbeit

75 Jahre für die Menschen

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Ihr Jubiläum feierte die Soziale Arbeit der FH Dortmund im Dietrich-Keuning-Haus.

„75 Jahre Soziale Arbeit am Standort Dortmund“, das klingt nach einer gleichförmigen Fortentwicklung von 1948 bis heute. Bei der Feierstunde wurde deutlich: Die Geschichte des Fachbereichs war vieles, aber sicher nicht geradlinig und ruhig.

Kein Wunder: Die Soziale Arbeit in Dortmund war von Beginn an ein Gegenentwurf. Eine idealistische Rebellion, zuerst gegen die Nachwehen des Zweiten Weltkriegs, den Klassenhass und jegliche Kriegstreiberei. Später gegen paternalistische Strukturen, die immer auch die Soziale Arbeit selbst betrafen.
Nach 75 Jahren kritischer und konsequenter Selbst- und Gesellschaftsreflexion durften die Menschen des Fachbereichs am 18. Oktober 2023 im Dietrich-Keuning-Haus in der Dortmunder Nordstadt wohlverdient der Feier und Wertschätzung ihres Fachbereichs in seinem heutigen Erscheinungsbild folgen.

Rektorin Prof. Dr. Tamara Appel: „Eine wichtige Kraft“

Gemeinsame Lösungen

„Die Angewandten Sozialwissenschaften der FH Dortmund“, sagte Rektorin Prof. Dr. Tamara Appel anlässlich des Jubiläums, „sind nicht nur ein wissenschaftlich wie gesellschaftlich relevanter Lehr- und Forschungsmotor. Durch ihre intrinsische Interdisziplinarität sind sie auch eine wichtige Kraft im Bestreben unserer Hochschule, gemeinsam die besten Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.

Ihre Perspektive orientiert sich konsequent am Menschen und an den Werten eines für alle würdevollen Lebens. Damit ist der Fachbereich ein unverzichtbarer Teil der moralischen und ethischen DNA der gesamten Hochschule.“

Dekanin Prof. Dr. Katja Nowacki: „Eine wichtige Menschenrechtsprofession“

Politische Dimension

Dekanin Prof. Dr. Katja Nowacki betonte in ihrer Festrede, „dass die Soziale Arbeit neben der direkten Hilfe für Benachteiligte und besonders schützenswerte Gruppen auch eine politische Dimension hat und eine wichtige Menschenrechtsprofession ist. Wir als Fachbereich sind stolz, eine Ausbildungsstätte für Menschen zu sein, die in der Sozialen Arbeit tätig sind und sich für diese einsetzen.“

Eröffnet wurde der Festabend von den Schauspieler*innen des Improtheaters Emscherblut. Die Begrüßungs- und Grußworte wechselten sich mit einem Filmbeitrag des Fachbereichs und einem Bühnengespräch mit Absolvent*innen ab.

Birgit Zoerner stellte in ihrem Grußwort die fruchtbare Zusammenarbeit des Fachbereichs mit der Stadt Dortmund und den Trägern der Sozialen Arbeit heraus. Dafür verwies die Dortmunder Dezernentin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Sport und Freizeit auf den dualen Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Migration und Integration“ als besonders gelungenes Beispiel – nicht ohne Grund sei dieser Studiengang Anlass für die Landesregierung NRW gewesen, Dortmund als „Europaaktive Kommune“ auszuzeichnen.

Uta Schütte-Haermeyer vom Diakonischen Werk: Wichtige Kooperation zwischen Hochschule und anderen Akteur*innen

Latzhosen-Erinnerungen

An ihr eigenes Studium in den 1980er-Jahren erinnerte sich Uta Schütte-Haermeyer, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Dortmund und Lünen in ihrem Grußwort. Von der Zeit an der Heroldwiese zwischen Nordmarkt und Borsigplatz sei ihr Bild des Fachbereichs vor allem von jungen Männern mit Bart, Latzhose, Jutebeutel und einem Hang zur Schlausprecherei geprägt worden.

Als Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände in Dortmund thematisierte sie unter anderem die Herausforderungen des Fachkräftemangels und betonte dabei die Wichtigkeit der bestehenden, engen Kooperation zwischen der Hochschule und den Anstellungsträgern der Sozialen Arbeit.

Der Fachbereich ehrte die Absolvent*innen der Jahrgänge 2020 bis 2023. Etwa 250 von insgesamt rund 1300 waren bei der Feier anwesend.

75 Jahre auf 19 Charts

Mit all diesen warmen Worten in Ohr und Herz schritten die Gäste anschließend zum Sektempfang und durch eine eigens für diesen Anlass kuratierte Ausstellung: 19 wandhohe Charts erzählen zurückliegende Ereignisse, Anekdoten, zeigen Bilder und Zitate und vermitteln den Blick dieses kritischen Fachbereichs auf seine eigene Geschichte. 

„Ich gratuliere dem Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften“, unterstrich Rektorin Tamara Appel abschließend, „und ich danke allen Menschen, die ihn in diesen 75 Jahren begleitet und geprägt haben. Für die kommenden Jahre weiß ich ihn in den besten Händen und wünsche allen Beteiligten viel Erfolg in ihrer Arbeit und, im Sinne des Fachbereichs, auch in allen anderen Bereichen ihres Lebens.“