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Architektur

Absolvent erhält Förderpreis NRW für Schul-Entwurf im Senegal

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Davin Schröders Entwurf umfasst vier Gebäudesegmente. (Visualisierung: Davin Schröder)

Wenn es nach der Stiftung Deutscher Architekten (Öffnet in einem neuen Tab)  geht, dann hat Davin Schröder einen der fünf besten Nachwuchs-Entwürfe des Landes erarbeitet. Seine „Earth School“ für das Dorf Kafountine im Senegal wurde beim „Förderpreis NRW“ mit einer Anerkennung und 2500 Euro Preisgeld bedacht.

Die Jury des Wettbewerbs unter Vorsitz des Architekten und Stadtplaners Prof. Rolf-Egon Westerheide (Aachen) zeigte sich von der Analysetiefe, Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen von Davin Schröders Entwurf beeindruckt. Wie auch die anderen ausgezeichneten Arbeiten beweise er die Fähigkeit, „nachhaltig und klimagerecht zu planen, die natürlichen Ressourcen zu schonen und mit Wertschöpfung und Rückbau im Sinne der Kreislaufwirtschaft verantwortungsvoll umzugehen.“

Schröders Wettbewerbsbeitrag ist das Ergebnis seiner Masterthesis. Die Aufgabe lautete, eine weiterführende Schule für Kafountine zu entwerfen. „Daraus ergaben sich weitere Aspekte“, erläutert Prof. Christine Remensperger, die Schröders Thesis betreute: „Beispielsweise die Berücksichtigung einer einfachen Bauweise und die Einbeziehung der Einwohner*innen durch ortsspezifische Traditionen und Ornamentik.“ Der Preis, betont Prof. Remensperger, sei bedeutend, denn er stehe für die Qualität der Ausbildung aller Hochschulen in NRW. 

Davin Schröder

Die regionale Perspektive zählt

Davin Schröder präzisiert: „Kafountine ist stark vom demografischen Wandel geprägt. Es ist ein Küstenort, viele Menschen ziehen vom Land dorthin. Schulen werden dort gerade dringend gebraucht.“
Leitgedanken seines Entwurfs waren neben dem nachhaltigen Umgang mit der Natur auch die Verwendung regionaler Ressourcen wie zum Beispiel Lehm und die Schaffung einer freundlichen, lernfördernden Umgebung. 

Schröders Entwurf umfasst vier langgestreckte, gegeneinander versetzte Gebäudeteile. Sie fügen sich in die Vegetation ein und lassen in ihren Freiräumen Platz für Höfe und den Baumbestand. Die Gliederung der Gebäude in einzelne Module bietet zwei Vorteile: Erstens entstehen dadurch zusätzliche Aufenthaltsflächen, die das soziale Miteinander der Schüler*innen fördern. Zweitens ermöglichen sie einen flexiblen Bauablauf in mehreren Phasen. Lokale Handwerker*innen können bei diesem Bau neue Fähigkeiten und günstige und nachhaltige Techniken erlernen und diese in möglichen weiteren Bauprojekten in der Region umsetzen.

Die Innenräume wie dieser Klassenraum sind wegen der hohen Außentemperaturen sehr luftig. (Visualisierung: Davin Schröder)

Luftige, lichte Räume

Die klimatischen Bedingungen vor Ort hat Schröder mitgedacht: Wegen der für diese Gegend typischen starken Regenfälle entschied Schröder sich für eine regenschützende Dachlandschaft. Die 50 Zentimeter dicken Wände aus handgefertigten Lehmziegeln werden von symmetrisch angeordneten Öffnungen nach außen strukturiert, die Licht und Luft hineinlassen. Im Zusammenspiel mit der offenen Dachkonstruktion aus Holz, Bambus oder Stahl erlauben sie trotz durchschnittlicher Temperaturen von über 30 Grad ein angenehmes Raumklima.

Bei der diesjährigen Preisverleihung wurden drei gleichrangige Förderpreise mit je 4000 Euro Preisgeld vergeben. Davin Schröder erhielt für seinen Entwurf eine von zwei „Anerkennungen“. Insgesamt waren 31 Arbeiten von Hochschulabsolvent*innen eingereicht worden.

Die ausgezeichneten Arbeiten sind noch bis Sonntag, 5. März 2023, im Baukunstarchiv (Öffnet in einem neuen Tab)  in Dortmund ausgestellt, geöffnet Di bis So jeweils 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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