Wissenschaft ist angewandt, wenn gute Ergebnisse präsentiert werden können. Warum die FH Dortmund eine Hochschule der angewandten Wissenschaften ist, wurde bei der Veranstaltung „Kostbare Netzwerke“ deutlich.
Fast 200 Forschende der FH Dortmund und ihre Projektpartner*innen hatten sich am 29. Januar 2025 in der „kostBar“ am Campus Emil-Figge-Straße zur Leistungsschau und zum Austausch versammelt. „Die Herausforderungen, denen wir uns als Gesellschaft stellen müssen, sind vielfältig und nur in Zusammenarbeit zu bewältigen“, sagte Prof. Dr. Tamara Appel, Rektorin der Fachhochschule Dortmund. Diese Zusammenarbeit sei der Kern von Lehre und Forschung an der FH. Die Hochschule verfüge über eine große fachliche Breite, um die gesellschaftliche Transformation mitzugestalten – mit Mut, mit einer Vision und einer Strategie.
Auch NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes betonte in ihrem Grußwort: „Der Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ist von zentraler Bedeutung.“ Nur gemeinsam könnten innovative Lösungen entwickelt werden.
Starker Wissenstransfer
„Wir brauchen Ihre Expertise“, ergänzte Heike Marzen, Geschäftsführerin der Dortmunder Wirtschaftsförderung, mit Blick auf die anwesenden Forschenden. Die Zusammenarbeit mit der FH Dortmund und den Hochschulen insgesamt sei eine Stärke des Wirtschaftsstandorts. „Wir haben heute 17.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mit Hochschulabschluss mehr als noch 2016. Das zeigt, wie stark der Wissenstransfer hier ist.“ Die derzeit etwa 50.000 Studierenden in Dortmund, von denen gut ein Viertel an der FH Dortmund eingeschrieben sind, seien laut Marzen das wichtigste Potenzial für den Wirtschaftsstandort Dortmund und die Region.
Prof. Dr. Jörg Thiem, Prorektor für Forschung und Transfer, legte in seinem Ausblick ebenfalls einen Schwerpunkt auf den Netzwerk-Gedanken. „Expertisen müssen sich ergänzen“, sagte er. An der FH Dortmund werde zu vielen verschiedenen Themen geforscht: etwa zu Fragen der Gesundheitsversorgung, zu nachhaltigen Energien, zur Mobilität und zu gesellschaftlichem Handeln. Zudem stellte er die Einheit von Forschung und Lehre heraus und verwies auf die zahlreichen abgeschlossenen Promotionsverfahren am FH-eigenen Promotionskolleg.
Einblicke in einzelne Forschungsprojekte boten im Anschluss die Forschenden selbst. Sie stellten ihre Projekte vor, präsentierten Ergebnisse und stellten sich den interessierten Fragen.
Aus der Forschung
Die „Etablierung des Deutschen Rettungsrobotik-Zentrums (DRZ)“ ist das Folgeprojekt des Ende 2022 erfolgreich abgeschlossenen Forschungsvorhabens „Aufbau des Deutschen Rettungsrobotik-Zentrums (A-DRZ)“. Die FH Dortmund ist dabei Teil eines eigenständigen gemeinnützigen Vereins (DRZ e.V.) mit Personal, Räumlichkeiten, Testflächen und eigenen robotischen Systemen. Mit dem Institut für die Digitalisierung von Arbeits- und Lebenswelten (IDiAL) und dem Fachbereich Maschinenbau steht die Entwicklung von Robotersystemen zur Unterstützung bei der Rettung und Schutz von Menschen und Sachwerten im Fokus.
„SUPA-Wheel“ zielt auf die nachhaltige und kosteneffiziente Produktion von Aluminiumrädern aus Sekundär-Gusslegierungen ab. Dabei hat das Forscherteam nicht nur die Herstellung, sondern den ganzen Rad-Lebenszyklus – also vom Aluminiumabbau bis zum Recycling – und auch Einflüsse auf den Spritverbrauch im Blick.
Die Entwicklung innovativer Batteriespeichersysteme für eine nachhaltige Energieversorgung, darum geht es im Projekt „KV-BATT“. Dabei schraubt das Team die Spannung in den Speichersystemen deutlich nach oben, was zu deutlich niedrigeren Verlusten führt. Macht die Technik das auch mit?
In einer Welt, die immer häufiger von immer komplexeren Krisen geprägt ist, ist eine resiliente Netzwerkarbeit in Sozialräumen gefragt. Wie gut sind die Akteur*innen in den Kommunen darauf eingestellt? Darum geht es im Forschungsprojekt „Krisenfeste Strukturen“.
Forscher des Fachbereichs Informationstechnik an der Fachhochschule Dortmund arbeiten an einem mobilen Magnetresonanztomografie-Gerät (MRT) für medizinische Diagnosen. Das Low-Field-MRT ist nicht nur kleiner, leichter und damit beweglicher, es kostet auch nur einen Bruchteil der großen MRT-Röhren.